Weihnachten im Blick – mitten im Sommer

Jury hat entschieden: Schleswiger Dom bekommt eine neue Weihnachtskrippe

Der ausgesuchte Entwurf vom Künstler Michael Jastram mit den Gestalten von Maria, Joseph und dem Jesuskind in der Krippe.
Der ausgesuchte Entwurf vom Künstler Michael Jastram mit den Gestalten von Maria, Joseph und dem Jesuskind in der Krippe.© Antje Wendt, Nordkirche

20. Juni 2025 von Anja Ahrens

Die Kirchengemeinde Schleswig hat den Künstler Michael Jastram mit der Gestaltung einer neuen Krippe für den Dom beauftragt. Seine Bronzefiguren sollen nicht nur festliche Stimmung verbreiten, sondern auch zum Anfassen einladen. Noch vor dem kommenden Weihnachtsfest werden Maria, Josef und das Jesuskind einziehen – möglich gemacht durch das Engagement und die Spendenbereitschaft der Gemeinde.

Bei strahlendem Sonnenschein und Sommer-Temperaturen hat die Kirchengemeinde Schleswig die Weichen für das nächste Weihnachtsfest gestellt: Nach einem Wettbewerb hat der Künstler Michael Jastram aus Niebüll von der eigens dafür einberufenen Jury den Auftrag bekommen, eine neue Krippe für den Dom zu gestalten.

Künstlerisch anspruchsvolle Aufgabe

Der Wunsch an den Künstler: Die Krippe sollte künstlerisch und handwerklich ansprechend sein, zeitlos, aber auch einen hohen Wiedererkennungswert haben. Sie sollte eine festliche Stimmung schaffen und die Vorfreude auf Weihnachten verstärken. Und sie sollte dem frisch sanierten Dom in seiner historisch und gleichzeitig modernen Anmutung Rechnung tragen.

Maria, Josef und das Jesuskind

Jetzt also steht der Gewinner fest, und die ersten Figuren sollen bereits zu den kommenden Weihnachtstagen fertig sein. Michael Jastram wird Maria, Josef, das Jesuskind und dann nach und nach Ochsen und Esel, Hirten und Schafe sowie die heiligen Könige Caspar, Melchior und Balthasar als Weise aus dem Morgenland gestalten. Die Figuren, die aus Bronze gegossen werden, sollen eine Höhe zwischen 28 und 30 Zentimeter haben. Sie werden Obdach in einem Stall finden, der in der Form eines Schiffbuges aus einer alten Kirchenbank gestaltet wird. Die Krippe wird künftig in der Nähe des südöstlichen Eingangs zum Schleswiger Dom und dessen Altar stehen.

Spendenaufruf an Freunde des Domes

Der Künstler Michael Jastram sagt: Bronzefiguren kann man auch anfassen und damit begreifen. Das war mir wichtig und freut mich besonders. Vorausgegangen war dem Auftrag an den Künstler ein Spendenaufruf an Gemeindemitglieder und Freunde des Schleswiger Doms. Eine siebenköpfige Jury hatte schließlich fünf Künstlerinnen und Künstler eingeladen, ihre Ideen und erste Modelle für eine neue Krippe einzureichen. Zur Jury gehörten Mitglieder des Kirchengemeinderates genauso wie eine Restauratorin, eine Museumspädagogin und die Schleswiger Bischöfin Nora Steen.

Bischöfin Nora Steen, Künstler Michael Jastram, Restauratorin Ursula Lins und Amrei Magdanz stehen vor einem Tisch, auf dem einige Gipsfiguren stehen.
Bischöfin Nora Steen, Künstler Michael Jastram, Restauratorin Ursula Lins und Amrei Magdanz tauschen sich über den von der Jury ausgewählten Entwurf aus. © Antje Wendt, Nordkirche

Weitere Figuren werden nach und nach erstellt

Diese sagt nun: "Mit einem momentanen Spendenstand von 10.000 Euro haben Mitglieder und Freunde der Schleswiger Kirchengemeinde es überhaupt erst ermöglicht, dass der frisch sanierte Dom eine neue Krippe bekommt. Dafür bedanke ich mich sehr herzlich. Mit dieser Summe sind Maria, Josef und das Jesuskind als Krippenfiguren gesichert. Alle weiteren Figuren sollen nach und nach in Auftrag gegeben werden, wenn weitere Spenden eingegangen sind."

"Mir persönlich ist eine Krippe zu Weihnachten sehr wichtig. Ich erinnere mich, dass früher auch bei uns jedes Jahr eine Figur dazu gekommen ist. Besonders beeindruckt hat mich ein Junge, der etwas außerhalb stand und die Weihnachtsszene kindlich bestaunt hat. Ich freue mich, dass Michael Jastram unsere neue DomKrippe gestalten wird und bin jetzt schon gespannt, auf die ersten Figuren in knapp sechs Monaten," sagt die Bischöfin.

International tätiger Künstler

Künstler Michael Jastram stammt ursprünglich aus Berlin und lebt seit 2020 in Niebüll. Der 72-Jährige ist Mitglied in verschiedenen Beiräten und Jurys. Seine Bronzeskulpturen und Zeichnungen sind in Einzel- und Gruppenausstellungen in Museen und Galerien national und international zu sehen.