Bischof Magaard: „Domverein bringt besonderes Engagement zum Ausdruck“

Schleswiger Domverein übernimmt die Patenschaft für ein Domfenster

Heiko Ewert (1. Vorsitzender des St. Petri-Domvereins), Pastor Jörg Jackisch (Fundraising-Referent), Bischof Gothart Magaard auf der Nordseite des Domes. Im Giebel oberhalb befindet sich zwei der „Romanischen“ Fenster. Foto: Wendt/Nordkirche
Heiko Ewert (1. Vorsitzender des St. Petri-Domvereins), Pastor Jörg Jackisch (Fundraising-Referent), Bischof Gothart Magaard auf der Nordseite des Domes. Im Giebel oberhalb befindet sich zwei der „Romanischen“ Fenster. Foto: Wendt/Nordkirche© Antje Wendt/Nordkirche

12. November 2020 von Antje Wendt

Schleswig. Der St. Petri-Domverein engagiert sich seit vielen Jahren für den Schleswiger Dom. Mit der Übernahme einer Patenschaft in Höhe von 24.000 € für eines der Fenster zeigt der Verein seine enge Verbundenheit mit dem Kirchengebäude. Für die Restaurierung der wertvollen neugotischen Fenster werden insgesamt ca. 750.000 € benötigt.

„Der Domverein mit seinen knapp hundert Mitgliedern hat sich schon oft tatkräftig dafür eingesetzt, die Ausstattung und die Kunstwerke im Dom für kommende Generationen zu erhalten. „Als ich vor wenigen Tagen von der Übernahme einer Patenschaft für ein ganzes Fenster  hörte, habe ich mich sehr gefreut. Es sind besondere Momente, wenn wir von diesen so großzügigen und außergewöhnlichen Patenschaften erfahren“, sagt Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).

Der Domverein hat sich für eines der sogenannten 'Romanischen' Fenster entschieden. „Diese Fenster auf der Nordseite des Doms zeichnen sich durch ihre besonders farbintensive und ausdrucksstarke Ornamentik aus, die an mittelalterliche Vorbilder erinnern“, erklärt Gothart Magaard.

Der 1. Vorsitzende des Vereins, Heiko Ewert, freut sich darüber, dem Bischof sowie Pastor Jörg Jackisch, Fundraising-Referent in der Bischofskanzlei, die Entscheidung des Vereins überbringen zu können. „Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, uns ebenfalls in die Liste der zahlreichen Patinnen und Paten einzureihen. Der Dom ist für Schleswig und darüber hinaus ein wichtiges Wahrzeichen, das wir mit unserer Hilfe wieder zum Leuchten bringen wollen“.

Bisher konnten vier der Fenster in dieser Form an Einzelpaten vermittelt  werden. Dazu gehören das Ohlsenfenster sowie die beiden Apostelfenster im Chor, für die Privatpersonen mit einem besonderen Bezug zu Schleswig und zum Dom Patenschaften übernommen haben. Das sogenannte Kain-und-Abel-Fenster, das 1894 von der Stadt Schleswig gestiftet wurde, erhält erneut von der Stadt die erforderliche finanzielle Unterstützung. Außerdem konnte die Restaurierung für vier weitere Fenster in Form von Sammelpatenschaften finanziell gesichert werden. Zu diesen Fenstern gehören das Paul-Gerhardt-Fenster, das Pfingstwunder-Fenster, das Ritterfenster und das Arche-Noah-Fenster I.

 

Hintergrund
Die farbige, bildreiche Neuverglasung der Domfenster war der krönende Abschluss der großen Dom-Renovierung Ende des 19. Jahrhunderts. Die Domfenster zeigen einerseits Darstellungen aus dem Leben Jesu, die sich an Bildvorlagen Albrecht Dürers orientieren. Dem gegenüber stehen Szenen der Glaubensgeschichte: Kain und Abel, Noah und die Sintflut, Martin Luther und die Reformation. Die Fenster sind von sehr hoher Qualität, viele von ihnen wurden im Königlichen Institut für Glasmalerei in Berlin-Charlottenburg gefertigt. Wappen und Namen in den Fenstern verweisen auf die damaligen Stifterinnen und Stifter.