„Kirche braucht Musik und Musik braucht Sie!“
10. Oktober 2023
Am 1. Oktober fand im Schleswiger Dom der Tag der Kirchenmusik statt. Auch wenn er schon etwas zurückliegt, so klingt er - im wahrsten Sinne des Wortes - nicht nur bei mir noch nach. Anlass für diesen Tag war das 30-jährige Bestehen des Vereins zur Förderung der Kirchenmusik am Schleswiger Dom. Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Was macht dieser Verein eigentlich?
Was macht der Förderverein?
Der Förderverein unterstützt die vielfältige kirchenmusikalische Arbeit am Schleswiger Dom mit Mitgliedsbeiträgen und Spenden von Förderern und Freunden der Kirchenmusik. Dazu gehören ganz wesentlich die großen und damit teuren Konzerte, die ohne die Unterstützung des Vereins nicht zu realisieren wären. Allein die Eintrittspreise decken so ein Konzert nicht einmal ansatzweise. Die Kirchenmusik am Schleswiger Dom hat eine lange Tradition und ist wichtiger Teil der Gemeindearbeit. Der Förderverein versteht sein Engagement als einen Beitrag zum Erhalt dieser vielfältigen und qualitätsvollen Kirchenmusik am Dom.
„Kirche braucht Musik und Musik braucht Sie!“
Dieser Leitspruch bestimmt seit der Gründung des Fördervereins unsere Arbeit. Eine Kirche ohne Musik ist für mich unvorstellbar. Wenn Sie das genauso sehen, lade ich Sie ein, uns zu unterstützen. Werden Sie Mitglied im Förderverein und sorgen Sie dafür, dass die Kirchenmusik am Dom weiterhin eine der tragenden Säulen der Kultur in Schleswig und seinem Umland bleibt.
Mit 2,50 Euro im Monat sind Sie an unserer Seite. Das sind zwei Kugeln Eis (noch). (Vielleicht) ein kleines Getränk oder ein Stück(chen) Kuchen. Sie sehen: Ein kleiner Schritt für Sie, aber ein großer Gewinn für die Kirchenmusik am Dom.
Jubiläumsschrift
Was wir im Verein tun und wie Sie uns unterstützen können, finden Sie zusammengefasst in einem Flyer oder etwas ausführlicher in der Jubiläumsschrift, die wir für diesen Tag geschrieben haben. Darin finden Sie viele Informationen zum Förderverein, aber auch zum „Objekt unserer Förderung“, der Kirchenmusik hier am Dom. Flyer und Jubiläumsschrift liegen im Dom aus.
Erntedank und Aktionen
Wie kann man das 30-jährige Jubiläum eines Fördervereins für Kirchenmusik besser feiern als mit viel Musik? Ein musikalisch reicher und sehr gut besuchter Gottesdienst stand am Anfang dieses Tages der Kirchenmusik. Im Zentrum dieses von Pastorin Sandra Matz und Pastor Michael Dübbers gestalteten Erntedankgottesdienstes stand der Dank: für die Früchte von Gottes schöner Schöpfung, die Ernte des laufenden Jahres, die vielen Menschen, die sich ehrenamtlich in der Kirchengemeinde engagieren - und für die Kirchenmusik. Die Gottesdienstbesucher*innen haben einen Eindruck davon bekommen, wie vielfältig und reich die Kirchenmusik hier am Dom ist. Von den Chören für Kinder und Erwachsene, über die Bläser bis hin zu unserer großartigen Domorgel ist in diesem wunderbaren Dom viel Musik drin. Alle haben sie diesen musikalischen Gottesdienst mit ihrer Musik bereichert.
Viele Mitglieder des Fördervereins und ehemalige Vorstandsmitglieder waren unter den Besuchern. Besonders habe ich mich über die Anwesenheit von Karl Helmut Herrmann gefreut, der quasi der „Gründungsvater“ des Fördervereins ist. Er war Domkantor von 1968 bis 1996 und hat im Dezember 1993 mit vielen engagierten Menschen den Verein gegründet. Rainer und Christina Selle, die von 1997 bis 2021 die Kirchenmusik am Dom verantwortet haben, waren ebenfalls unter den Gästen.
Instrumente basteln, Papierflieger segeln lassen, Orgelführung erleben
Nach dem Gottesdienst gab es viele Aktionen besonders für die Kinder. Sie konnten Instrumente basteln und eine echte Orgelpfeife ausprobieren. Sie konnten lernen, wie man ein Gewölbe baut, oder sich schminken lassen. Wer hoch hinaus wollte, konnte auf die Aussichtsplattform des Domturmes steigen, dort einen Papierflieger basteln und ihn im Turm heruntersegeln lassen. Und wer wissen wollte, wie eine Orgel funktioniert und was man alles mit ihr machen kann, der war bei der Orgelführung mit unserer Domkantorin Mahela Reichstatt richtig.
Als besondere Überraschung haben die Bläser dem Förderverein im Schwahl einen Geburtstagsmarsch gespielt. Ein tolles Jubiläums-Ständchen, vielen Dank dafür!
Und für das leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt. Ein Holsteiner Kartoffeltopf, Hotdogs, Stockbrot für die Kinder oder einfach Popcorn. Da war für jeden etwas dabei.
Orgel-Kino mit riesiger Leinwand
Das Orgel-Kino am Mittag stellte einen Höhepunkt des Tages dar. Um 13:30 Uhr war der Dom mit vielen Menschen gefüllt, die bei dieser Premiere dabei sein wollten. Der Dom hatte sich zwischenzeitlich in ein Kino verwandelt. Vor dem Altar stand eine riesige Leinwand, überall roch es nach Popcorn. In den Seitenschiffen gab es Snacks und Getränke. Der Organist David Cassan aus Paris spielte eine Live-Improvisation an der großen Domorgel zu dem Stummfilm-Klassiker „Der Vagabund“ von Charlie Chaplin aus dem Jahr 1916. Auch wenn der Film an manchen Stellen - für diese Zeit eher überraschend - ziemlich brutal war, hat die Musik die Zuschauer*innen sehr nachhaltig berührt. Wirklich grandios, was und wie David Cassan an der Orgel gespielt hat! Er malte die Bilder auf der Leinwand mit Musik aus und unterstützte damit ihre Aussage. Wir Zuhörer*innen hatten den Eindruck, dass Musik und Film vollständig miteinander verschmolzen, was in diesem Raum und dieser Entfernung von Orgel und Leinwand eine wahre Meisterleistung war. Großartig!
Zum Schluss des ersten Teiles dieses Tages gab es für die Kinder eine Überraschung von unserem „Eismann“.
Der Mittagsfilm war ein kleiner Vorgeschmack auf den Abend. Der Film „Der General“ mit Buster Keaton begann um 19:00 Uhr und war ein lustiger und zugleich spannender Film mit eingewobener Liebesgeschichte. Der Film zeigt Buster Keaton auf der Höhe seines Könnens als vollkommenen Komiker und Regisseur. Ironisch kommentiert er die authentische Geschichte eines Eisenbahn-raubes aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs und macht sich über den Militarismus lustig. Und klar, der Held rettet seine Liebste zum Schluss. Aber bis dahin war es ein weiter Weg. David Cassans Orgel-Improvisation unterstützte auch in diesem Film, der immerhin 76 Minuten dauerte, die Geschichte in grandioser Weise und verschmolz auch hier vollständig mit dem Film. Er nutzte alle Facetten der Orgel, um die Dramatik der Geschichte musikalisch umzusetzen.
Im Dom war Kinoatmosphäre, Popcorn und Getränke fanden regen Zuspruch. Das Publikum fieberte mit und klatschte Szenenapplaus, wenn dem Helden eine Aktion gelungen war. Im wahrsten Sinne des Wortes: Großes (Orgel) Kino!
Großer Dank an Engagierte und SponsorInnen
Um so einen Tag durchzuführen, braucht es viele engagierte Menschen. Ein großer Dank geht an unsere Küster, das Team Offene Kirche, das die Aktionen betreut hat, die Pfadfinder, Sascha Shabralieva, die die Kinder geschminkt hat, und die vielen Menschen an den Verkaufstischen und an der Kasse. Und alle Fäden liefen an diesem Tag bei unserer Domkantorin Mahela Reichstatt zusammen, die diesen Tag perfekt vorbereitet hat. Euch allen einen herzlichen Dank für Euer großes Engagement!
Dieser Tag wäre in dieser Form aber nicht möglich gewesen, wenn es nicht Sponsoren gegeben hätte. Frau Schmid-Sindram (Waterkant Immobilien) hat die Kosten für den Organisten David Cassan übernommen, was uns als Förderverein sehr entlastet hat. Das Diakoniewerk Kropp hat uns das leckere Mittagessen gesponsert, und Edeka Jensen im Stadtweg hat uns mit einer großzügigen Spende den Kauf verschiedenster Lebensmittel für diesen Tag ermöglicht. Ihnen ein großes Dankeschön für die großzügige Unterstützung!
Der Tag der Kirchenmusik war musikalisch vielseitig und bot Gelegenheit zu vielen Gesprächen und Kontakten. Für mich war er ein rundherum gelungener Tag, der unbedingt wiederholt werden muss.