Ein unvergesslich schöner Tag in unserer französischen Partnerstadt

Unsere Reise in die Schleswiger Partnerstadt Mantes-la-Jolie und das Orgelkonzert unserer Domorganistin Mahela T. Reichstatt

© Kirchengemeinde Schleswig

26. September 2023 von Hedda Neumann

Von Paris aus machte sich eine Schleswiger Gruppe von 20 Personen auf nach Mantes-la-Jolie, um Mahela T. Reichstatt´s Konzert im Rahmen der JEP, der Europäischen Tage des Weltkulturerbes zu hören.

Wir wurden zunächst im Stadtmuseum von einer von 11 VizebürgermeisterInnen mit eleganter blau-weiß-roter Schärpe mit Handschlag empfangen. Aufgrund der Witterung wurde das für uns vorgesehene Programm kurzerhand von einer Stadtführung auf eine von einer Mitarbeiterin kompetent ausgeführte Museumsführung umgestellt.  Es ging sehr wortreich zu, aber wir hatten ja Pierre Adrien (Kirchenratsmitglied und Chorsänger) mit, der, man sieht es vermutlich schon an seinem Namen, als hervorragender Übersetzer fungierte.

Weiter ging es zur Besichtigung des Rathauses: ein moderner Bau mit einem eleganten Sitzungsraum, alles in Leder und Mahagoni. Ich denke, er entspricht in etwa unserem Ständesaal. Zu unserer Überraschung wurde mehrfach auf den angewandten Denkmalschutz hingewiesen, sowohl für diesen Raum als auch das moderne Hochzeitszimmer, in dem im Übrigen auch sogenannte „weltliche“ Taufen durchgeführt werden können (ohne Wasser!). Ein bisschen erinnerte uns dies an die Jugendweihe.

Anschließend waren wir zum 3-gängigen Mittagsmahl geladen, das mit dem Aperitif „Kir“ begann und mit Wein durchaus „begleitet“ wurde. Daran sind wir mittags ja nicht gewöhnt…,  aber zum Glück hatten wir einen Busfahrer und musste nicht selbst fahren. Auch der junge, gut aussehende Bürgermeister unserer Partnerstadt ließ es sich nicht nehmen, einige verbindende Worte zu uns zu sprechen.

Der Höhepunkt des Tages war natürlich Mahela´s Konzert in der Collégiale Notre Dame de Mantes-la-Jolie. Diese (katholische) Kirche ist ein einheitlich grau gehaltenes Gebäude – innen wie außen - mit 2 Flachtürmen und einem sehr hohen Mittelschiff. Innen wenig bildliche oder skulpturale Dekoration. Was da nach meinem Gefühl zu wenig war, ist bei uns im Dom eher zu viel, zumal unser Dom schon so viel schöne Farbe hat. Es ist übrigens keine Kathedrale, da der Bischofssitz in Versailles ist, aber sie gilt als „kleine Notre Dame“, da ihre Türme Notre Dame de Paris sehr ähneln und nur 2 Meter niedriger sind.

In der vollbesetzten Kirche spielte Mahela engelsgleich an drei Orgeln (!) Werke von Bach, Marchand, Buxtehude, Schumann, Brahms und Franck und beglückte uns nach einem gewaltigen Applaus mit einer zur Orgel gesungenen Zugabe des französischen Komponisten Jacques de la Presle.

Der Tag war noch nicht zu Ende: Zunächst besichtigten wir die Collégiale mit einem Guide inkl. Turmbesteigung, Blick über die Dächer der 44.000-Einwohnerstadt und Dachboden. Spannend! Wir wurden im Anschluss im Museumsfoyer empfangen. Es gab offizielle Reden, Geschenke wurden ausgetauscht, Wein und Petits fours gereicht. Zum Abschluss haben wir uns mit einem 4-stimmigen Segenslied „An Irish Blessing“ bedankt, den wir kurzerhand im Bus einstudiert hatten (sind ja fast alle Chorsänger…). Es war ein unvergesslich schöner Tag in unserer französischen Partnerstadt!

Sehr großzügig wurden wir mit demselben Bus und einem überaus sympathischen Busfahrer wie morgens wieder nach Paris gebracht, wo wir noch eine aufregende und schöne Zeit mit Mahela als unserer Reiseleitung verbringen durften.

Hedda Neumann

Datum
26.09.2023
Von
Hedda Neumann