Der Dom bleibt weiterhin eine Baustelle

Viele Aufgaben im Inneren des Doms

Die Orgelpfeifen der Schleswiger Domorgel sind für die Reinigung aufgereiht
Die Orgelpfeifen der Schleswiger Domorgel sind für die Reinigung aufgereiht© Jürgen Rademacher/Nordkirche
Die vergoldeten Zeiger des Ziffernblätter sind bereits wieder sichtbar
Die vergoldeten Zeiger des Ziffernblätter sind bereits wieder sichtbar© Jürgen Rademacher/Nordkirche

18. Mai 2021

Im Herbst dieses Jahres werden die umfangreichen Sanierungsarbeiten am Schleswiger Dom nach über dreijähriger Bauphase abgeschlossen sein. Viele Baumaßnahmen waren der Grund für längere Schließungszeiten, in denen der St. Petri-Dom für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war. Auch die nächsten Monate werden noch für die volle Wiederherstellung des Domes benötigen.

Das Hauptportal mit seinem prachtvollen Mosaik oberhalb der Tür gehört zu den letzten Bereichen, die wieder begehbar sein werden. Doch auch das Südportal ist nicht ohne Schwierigkeiten zu nutzen, weil hier die Zuwegung zurzeit eine neue Pflasterung erhält.

Im Inneren des Doms bleibt der Fußboden bis auf weiteres leider ein Provisorium – wie vielerorts ist der Dom ebenfalls von Engpässen bei der Lieferung von Holz betroffen. Deutlich besser sieht es bei der Beleuchtung aus. Nach und nach werden die wertvollen historischen Kronleuchter aus Messing neu positioniert. Zudem erhalten die Gewölbe eine wirkungsvolle indirekte Beleuchtung, damit sie zukünftig besser zur Geltung kommen. Verkabelungen für die Strom- und Beschallungsanlagen sind ebenso am Werden wie die Windfänge vor den diversen Zugängen. Sie sollen für einen besseren Klimaausgleich sorgen und werden voraussichtlich im Juni eingebaut. Mit Ihnen kommen Rampen und Fahrstühle, die den Dom komplett barrierefrei machen werden, indem sie die Niveauunterschiede und Treppenabsätze zwischen den einzelnen Bauteilen angleichen.

Besonders langwierig ist die Reinigung und Intonation der Orgel, die erst Anfang Mai von ihrer Schutzhülle befreit worden ist. Parallel zu den Orgelbauern sind Restauratorinnen und Restauratoren dabei, die Kunstwerke, das Chorgestühl und die zahlreichen Epitaphien im Dom zu sichern, ggf. gegen Schädlingsbefall zu behandeln und zu reinigen.

Ein größeres Projekt steht für Ende Mai bis Mitte Juni bevor: Dann werden das Gerüst und die Schutzplanen nach und nach vom Bordersholmer Altar des Hans Brüggemann entfernt. Das ganze wird sich über einige Wochen hinziehen, da der Schnitzaltar gleichzeitig gereinigt werden muss.

Genauso setzen die Glasrestauratoren ihre Arbeit in den kommenden Monaten fort, auch wenn der größere Teil der Fenster bereits wieder eingesetzt wurde. Als letztes werden die Fenster der Westwand eingebaut werden, denn hier wird das Baugerüst noch einige Monate stehen bleiben müssen. Wer ab Pfingsten in den Dom kommt, kann allerdings schon viele der restaurierten Fenster in ihrer wunderbaren Farbenpracht bewundern.

Mit Sehnsucht erwarten viele Menschen die Rückkehr der Glocken. Doch hier ist noch Geduld erforderlich. Erst wenn das Baugerüst im Inneren des Turmes komplett abgebaut worden ist, kann der hölzerne Glockenstuhl eingebaut werden, und mit ihm können die Glocken zurückkehren. Da das Stundenwerk der Uhr mit den Glocken zusammenhängt, kann die Uhr erst dann wieder in Gang gesetzt werden – bis dahin werden die vergoldeten Ziffern unveränderlich auf zwölf Uhr in der Sonne glänzen.

Datum
18.05.2021